14.09.2020
Abfahrt um 14:30 Uhr
Sonnenschein 32°
Kilometerstand: 149.815 km
Die Abfahrt verlief mit Hindernissen. Da es so außergewöhnlich heiß war, habe ich, bevor wir losfuhren, meine Seitenscheibe runtergekurbelt, um Luft in die BigBox zu lassen. Als Werner dann den Motor gestartet hat, wollte ich die Scheibe wieder hochkurbeln. Aber leider ging das nicht. Werner hat dann die Türverkleidung abgebaut. Aber man konnte den Fehler nicht finden. Somit sind wir erst mal zu Paula gefahren, um dort das Abschiedsfoto zu machen, da Paula krank war und nicht zu uns hochkommen konnte.
Danach ging es dann zu Firma Zivkovic in die Werkstatt. Ein freundlicher Mitarbeiter hat ein Spray besorgt und damit in die Öffnungen in der Beifahrertür gesprüht. Nach einigem Gerackel,
siehe da..., die Scheibe ließ sich wieder hochkurbeln. Bis zu einem gewissen Punkt kann man sie auch wieder runterkurbelten. Aber nur bis zu einem gewissen Punkt... Ich lasse sie lieber zu!
Hoffentlich vergesse ich das nicht irgendwann, wenn mal wieder ein Elch, Bär oder Wolf an der Straße steht und ich ihn fotografieren will!
Wir sind dann, nachdem Werner an der Garage die Beifahrertür wieder zusammengebaut hat (etwa zwei Stunden, nachdem er das erste mal den Motor gestartet hat) endgültig losgefahren. Ach nein,
kurz hinter Salzgitter Bad sind wir noch einmal umgedreht, weil uns etwas eingefallen war, was wir vergessen hatten. Aber dann ging’s los über Gifhorn, Uelzen, Schwerin bis nach Rostock.
15.09.2020
Unser Wecker hat um sechs Uhr geklingelt. Die Fähre ging um halb acht. Das Wetter war perfekt. Es war komplett windstill. Ungefähr auf der Hälfte der Fahrt haben wir Delphine (oder Schweinswale) gesehen, die uns in nächster Nähe entgegen geschwommen kamen.
Die Schweden haben bei der Einreise so gut wie jeden ordentlich kontrolliert. Es war ein richtig kleiner Stau. Uns haben sie allerdings durchgewunken. Wahrscheinlich sehen wir so gesund aus, dass
niemand Corona vermuten könnten.
Wir fuhren zum Nationalpark Stora Mosse. Das ist ein großes Moor in der Nähe von Värnamo. Wir sind auch noch ein bisschen spazieren gegangen. Es war allerdings so mückig, dass man nirgendwo
stehen bleiben konnte, ohne komplett zerstochen zu werden, was wir leider auch wurden. Das Moor ist wirklich sehr groß. Aber wir haben festgestellt, dass es nirgends so schön zu Laufen ist wie
auf dem gelben Weg. Da hat man auch ab und an Moor (nicht stor, aber lille) und es ist total einsam. Man trifft höchstens mal zwei alte Schwedinnen, die sich verlaufen haben oder ein paar
durchgeknallte Deutsche, die ihre Fahrräder durch die wilde Botanik tragen. Hier gibt es schön angelegte Spazierwege. Aber sie sind eigentlich schon „zu schön“ und es sind natürlich auch Einige
unterwegs. Auf dem Parkplatz hier stehen außer uns noch sechs andere Wohnmobile. Aber schön ist es schon.
16.09.2020
Morgens sind wir noch einmal im Moor spazieren gegangen. Es war etwas windig und deshalb gabs netterweise auch keine Mücken.
Weiter ging es nach Habo. Dort steht eine der schönsten Holzkirchen Schwedens.
Wir schauten uns den Glockenturm an, der zufällig offen stand. Es geht eine spektakuläre Wendeltreppe nach oben.
Als wir wieder runter stiegen, empfingen uns unten ein paar Arbeiter, die uns erzählten, dass sie grade die Sprinkleranlage überprüfen würden. Normalerweise darf man den Turm nicht besteigen.
Aber da Schweden ja im allgemeinen super entspannt sind, machten sie keinen Stress. Im Gegenteil, sie unterhielten sich nett mit uns und als wir danach die Kirche besichtigten, kam immer mal
jemand vorbei und warnte uns, dass eventuell gleich das Licht flackern würde, Alarm losginge und die Sprinkleranlage starten würde.
Die Kirche ist komplett bemalt. Das sieht sehr schön aus.
Wir fuhren weiter und kamen am späten Nachmittag im Tiveden Nationalpark an. Wir stehen hier irgendwo im Nirgendwo in der „Wildnis für Anfänger“. Es sieht alles wunderschön aus und wir freuen uns auf morgen, wenn wir mehr davon sehen werden.
17.09.2020
Am Morgen waren es nur vier Grad. Nach dem Frühstück haben wir uns auf den (orangen) Weg gemacht. Später sind wir auch weißen und blauen Weg gegangen. Sie waren allesamt sehr schön. So ähnlich
wie unser gelber Weg, nur vielleicht sogar noch ein ganz, ganz klein bisschen schöner. Wobei der gelbe Weg natürlich der weltschönste Weg überhaupt ist.
Wir gingen moorige und moosige Abschnitte....
... und kamen an essbaren und nicht essbaren Pilzen vorbei.
Wir haben insgesamt fünf Seen gesehen...
... und dies und das.
Am Nachmittag fuhren wir weiter. In Borssjön wollten wir mal schauen, ob die Holzkirche und der Glockenturm dort auch so schön sind wie gestern in Habo. Aber sie waren leider verschlossen.
Der Kirchhof hatte dafür einen wirklich schönen Ausblick.
Eine schöne Stabkirche lag auch auf unserem Weg in Ekshärad. Aber auch sie ist leider seit dem 1. September geschlossen.
Ein paar Kilometer sind wir noch gefahren bis zum Brattfallet. Dort haben wir Steinpilze mit Bratkartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Oliven und getrockneten Tomaten in Sahnesoße gegessen 😀