26.09. 

Am Morgen schien die Sonne an unserem wunderschönen Platz am Piteälven.
Wir fuhren weiter und erreichten gegen Mittag die Ostsee. In Jävre haben wir einen Stopp am alten Leuchtturm gemacht. Hier haben wir mal vor vielen, vielen Jahren mit dem Üldrian gestanden und nachts um 11 Uhr noch ohne Licht Zeitung lesen können. Sie haben dort jetzt aus den alten Hütten nette Läden gebaut, die aber schon alle geschlossen haben. Leider fing es hier schon leicht an zu tröpfeln.
Wir fuhren weiter nach Skellefteå. Dort gibt es eine gut erhaltene Kirchenstadt, wie z.B. auch in Luleå, in der wir letztes Jahr zwei mal gewesen sind. Früher herrschte in Schweden „Gottesdienst-Pflicht“ (bis zu 10km Entfernung von der Kirche jeden Sonntag, bis 20km jeden zweiten Sonntag, bis 30km jeden dritten usw), aber da die Menschen alle so weit verstreut wohnten, brauchten sie Unterkünfte für den Kirchbesuch am Wochenende. Nur dazu dienten all diese Häuser. 

Hier hat es dann leider schon richtig genieselt.
Weiter ging’s nach Bjuröklubb, einem Naturschutzgebiet auf einer kleinen Ostsee-Halbinsel. Hier gibt es einen niedlichen kleinen Leuchtturm. Wir stehen direkt an der Ostsee. Leider regnet es immer noch.

27.09. 

Wir haben das Regengebiet Richtung Süden verlassen und sind mittags an der Hohen Küste im Nationalpark Skuleskogen angekommen. Eindeutig Trollgebiet hier überall.
Wir sind einen Weg hinunter zur Ostsee gegangen. Dort war wieder, wie an so vielen schönen Stellen, die wir gesehen haben, ein bzw. mehrere Plätze für Lagerfeuer, mit Feuerholz und Äxten zum klein hacken, Unterständen und Trockentoilette. Hier war sogar noch ein zusätzlicher, spezieller Rollstuhl-geeigneter Weg hinunter zum Wasser.
Später fuhren wir weiter zu einer alten Kirche (mal wieder). Werner hat dort versucht, den fast durchgebrochenen Auspuff irgendwie zu befestigen und ich habe versucht, mir die Kirche von innen anzugucken. Sie war leider abgeschlossen. 

Ein paar mal flogen Gänse über uns hinweg und machten Lärm.
Auf einer Tafel an der E4 stand: „Hall ut! Hall avstånd! Hall kontakt!“.....

28.09. 

Wir sind an der Hohen Küste geblieben und haben noch eine kleine Wanderung gemacht. Es war ziemlich nebelig.
Der Rundweg sollte anfangs sehr steil sein. Wir gingen ihn in umgekehrter Richtung. Aber obwohl es so herum ja nicht „sehr steil“ sein sollte, kamen wir nach kurzer Zeit an ein Geröllfeld, welches man heraufkletternd musste. Dazu hatten wir bei dem feuchten Wetter keine Lust.
Wir gingen einen anderen Weg. Aber selbst dort bin ich einmal auf einem Stein ausgerutscht und hingefallen, obwohl es gar nicht rutschig ausgesehen hatte.
Nachdem wir noch etwas weiter gegangen sind, drehten wir lieber wieder um.
Wir fuhren die E4 weiter Richtung Süd und kamen bald an die Hohe Küsten Brücke. Es sah wirklich interessant aus, wie sie einfach im Nebel verschwand.
Der Nebel lichtete sich den ganzen Tag nicht.
Am Abend kamen wir in Gårdskärs fiskehamn an. Es war immer noch total neblig.
Heute stand auf einer Tafel an der E4: „Håll dina händer rena och ditt hjärta varmt!“ (Halt deine Hände sauber und dein Herz warm!)

29.09. 

Morgens auf dem Weg nach Stockholm war es immer noch neblig.
In der Stadt fanden wir einen zentralen Parkplatz, auf dem aber eine Baustelle war (ganz Stockholm ist zur Zeit eine Baustelle) und auf dem wir „leicht über die Linien hinausragten“. Nachdem wir eine kurze Zeit dort standen, klopfte auch gleich so ein behinderter Rentner mit seinem Krückstock lautstark gegen die BigBox und meinte, man würde jetzt dort nicht mehr mit einem Rollstuhl durchkommen. Also, zwei Rollstühle nebeneinander hätten wirklich nicht gepasst. Das stimmt schon. Aber in der ganzen Zeit fuhr dort nicht ein einziger Rollstuhl, sondern hauptsächlich liefen Jogger oder schoben gestylte Großstädter ihre Kinderwagen dort entlang (von denen sogar zwei nebeneinander gepasst hätten). 

Wir gingen am Stadshuset vorbei...
... am Schloss vorbei (Baustelle)....
... durch die unglaublich leere Gamla Stan.
Es war überall sehr leer. Nur hier, auf dem schönen Platz in der Mitte von Gamla Stan mitten auf dem Platz 🤣... Man musste wirklich aufpassen, um sie nicht aufs Foto zu kriegen. Die ganze Häuserzeile konnte man nicht ablichten, ohne sie drauf zu haben.
Weiter ging’s nach Skeppsholmen. Dort haben wir uns noch „Le Paradis Fantastique“ von Niki de Saint Phalle und ihrem Mann Jean Tinguely angeschaut....
.... bevor wir zurück zur BigBox gingen.
Da die Sonne nicht schien (wie sonst IMMER, wenn wir in Stockholm waren), man das Gefühl hatte, dass alles mehr oder weniger wegen Corona geschlossen hatte (es fuhren z.B. keine Sightseeingboote) und wir eigentlich schon genug hatten von der Großstadt, haben wir Stockholm am Nachmittag wieder verlassen und sind noch bis Västervik gefahren, wo wir im Dunkeln ankamen. Und siehe da, unterwegs kam auch die Sonne wieder raus.
Weil am Abend der Mond so schön über Västervik schien und wir dort noch nie im Dunkeln unterwegs waren, sind wir ganz spät noch mal kurz spazieren gegangen.